top of page

Phytotherapie/ Kräuterheilkunde

Die Heilkräuterkunde wird seit Jahrtausenden angewendet und bietet wunderbare Möglichkeiten Pferde natürlich zu behandeln. Denn was nicht näher als unsere Pferde mit dem zu behandeln, was sie selbst in der Natur finden. Leider stehen unseren Pferden nur selten, die Pflanzen zur Verfügung, die sie benötigten, um sich selbst zu heilen. Dieser Mangel an Heilpflanzen auf den Wiesen entsteht zum einem, durch die intensive Beweidung und zum anderen weil sie in den heutigen Wiesesaatmischungen überhaupt nicht mehr vorhanden sind. Also müssen wir Pferdebesitzer tätig werden und unseren Pferden die Kräuter gezielt zufüttern, die sie benötigen.

 

Besonders bewährt haben sich Heilkräuter bei chronischen, leichten bis mittelschweren akuten und begleitend bei schweren Erkrankungen. Außerdem können sie zur Nachbehandlung und zur Vorbeugung von Erkrankungen angewendet werden. Innerlich werden Heilkräuter getrocknet, frisch, als Kräuteröl, als Fertigpräparat, als Urtinktur oder als Homöopathisches Mittel angewendet. 

 

Übrigens sind zur heutigen Zeit rund 50-70% aller auf dem Markt befindlichen Medikamente pflanzlichen Ursprungs.

 

Homöopathie

Die von Samuel Hannemann (1755-1843) entwickelte Heilmethode, ist wohl die bekannteste Naturheilkundliche Therapieform.  Mittlerweile gibt es über 2.500 registrierte Mittel, die aus Pflanzen, Tieren, Mineralien und /oder Krankheitserregern gewonnen werden.

Die Grundregel der Homöopathie ist die Similieregel:

„Ähnliches soll mit ähnlichem geheilt werden, nicht gleiches mit gleichem“

z.B. bei einem Bienenstich nicht Apis (Bienengift) anwenden, sondern Vespa (Wespengift).

Bei der Homöopathie kann es zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen, allerdings meist nur wenn man auf hohe Potenzen zurückgreift.

Außerdem gibt es bei vielen Mitteln so genannte Modalitäten, dies sind Einflüsse die verbessernd oder verschlechternd wirken. Die Modalitäten werden aber meist erst ab den mittleren Potenzen berücksichtigt.

Man unterscheidet in der Homöopathie die Klinische und die Klassische Homöopathie.

Die Klinische Homöopathie wirkt in tiefen Potenzen (D/C 1 -8) auf das Organsystem und in mittleren Potenzen (D/C 10-15) auf die Organfunktion. Klinisch Homöopathische Mittel wirken nicht so spezifisch und ihre Wirkung ist meist mit einigen wenigen Stichpunkten schnell beschrieben. Der Weg zur Mittelfindung ist dadurch relativ kurz.

Anders ist es bei der Klassischen Homöopathie, die mit hohen Potenzen  > D/C 30-200-400-1000, LM arbeitet. Sie wirkt auf den ganzen Organismus, auf seine gesamte Konstitution. Der Weg zur Mittelfindung ist hier sehr lange (alle Symptome, Modalitäten werden berücksichtigt) und sollte einem erfahrenem Therapeuten überlassen werden. In der klassischen Homöopathie werden auch nie mehrere Mittel kombiniert, hier gilt ein Mittel für ein Individuum, eine Gabe.

 

Schüßler Salze

Die Schüßler Salze Therapie, von Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898) entwickelt, wird seit mittlerweile über 100 Jahren, erfolgreich in Therapie von verschiedensten Erkrankung eingesetzt. Schüßler war klassischer Homöopath nach Hannemann, allerdings war ihm die Homöopathie, mit ihren vielen Mitteln, zu unübersichtlich und so suchte er nach einer einfacheren, auch für den Laien zugänglichen, Alternative. Angeregt durch die neusten medizinischen und biochemischen Erkenntnissen und Forschungen, die die Wirkung von Mineralsalzen auf die Körperzellen und den Organismus beschrieben, begann er in diesen Bereichen zu forschen.  Nach einiger Zeit gelang es Ihm herauszufinden welche Mineralstoffe hauptsächlich im Körper vorkommen, welche Aufgabe sie haben und welche Erkrankungen sie bei einem Mangel auslösen.

 

Der Grundgedanke der Therapie war schnell geprägt:

„Jede heilbare Erkrankung, ist auf einen Mangel an bestimmten Mineralstoffen zurückzuführen und lässt sich durch die Zufuhr von diesen heilen.“

 

Schüßler Salze gleichen in den Körperzellen keinen vorhandenen Mangel, sondern regen den Körper dazu an, die mit der Nahrung aufgenommenen Mineralien besser zu verwerten und zu speichern. Die Salze dienen als Funktionshersteller. Schüßler Salze wirken, je nach Salz, auf Körper und/oder die Psyche. Sie stellen eine sehr sanfte Heilmethode da, die bei richtiger Anwendung so gut wie Nebenwirkungsfrei ist. Mittlerweile gibt es 12 Hauptsalze und 15 Ergänzungssalze, die Ergänzungssalze wurden erst nach Schüßler Tod hinzugefügt. Schüßler Salze werden genau wie Homöopathische Mittel potenziert, aber Schüßler empfahl für jedes Salz die ideale Potenzierung (D6 oder D12), diese Empfehlungen wurden bis heute beibehalten.

Bach Blüten

Die Bach Blüten Therapie, mit ihren 38 Blütenessenzen, wurde ab 1930 von Dr. Edward Bach (1886-1936) entwickelt. Bach Blüten wirken auf die Seele und die Psyche des Pferdes und können bei einer Vielzahl von psychischen Problemen angewendet werden. Bach war überzeugt dass sich Krankheiten durch eine gesunde Psyche heilen lassen.

Bach Blüten werden meistens in individuell zusammengestellten Mischungen angewendet.

Blutegel, Aderlass und Co.

Bei den sog. Humoraltherapien (ausleitenden Therapien) steht die Behandlung mit Blutegeln beim Pferd im Vordergrund. Blutegel können zum Beispiel bei Hufrehe, Sehnenerkrankungen, allen entzündlichen Gelenkerkrankungen, Arthrose, Arthritis, Spat, Abszessen, Gallen, Blutergüssen und Fesselringbandsyndrom angewendet werden.

Je nach betroffenen Gebiet, Erkrankung, Größe und Verfassung des Pferdes, werden pro Behandlung zwischen 3-10 Egel verwendet. Die Anzahl der Behandlungen legt der Therapeut fest.

 

Hausmittel

Wer kennt sie nicht die Hausmittelchen? Zwiebel auf einen Insektenstich, Apfelessig für Vitalität, Bierhefe und Kieselerde für schöne Haare, Kartoffelumschläge bei Halsschmerzen und und und.. Auch bei unseren Pferden gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln die bei vielen Erkrankungen sehr wirksam sind. Ihre Anwendung ist meist einfach, aber dennoch sehr

effektiv.

Auszüge unter anderem aus dem Buch "Naturheilkundliche Stallapotheke" 

bottom of page